GEMEINDE

Glaube an Jesus Christus ist keine Privatsache, sondern hat Öffentlichkeitscharakter. Darum finden sich in der Gemeinde Menschen zusammen, die aus ihrer Beziehung zu Jesus Christus kein Geheimnis machen. Jesus Christus als Lebensmitte, die alle Gemeindemitglieder miteinander verbindet, führt zu einer gemeinsamen Lebensaufgabe, der sie gemeinsam versuchen nachzukommen und Jesu Willen in dieser Welt zum Ausdruck bringen wollen: "Dein Reich komme!" (Matthäus 6,10). Gemeinsam wissen sie sich zum Auftrag, Mission und Diakonie zu treiben, berufen. Mission und Diakonie ist die der Welt zugewandte Seite der Gemeinde.

Christen stehen also mit beiden Beinen in der Welt, auch wenn ihre Herkunft (Johannes 3,3; 15,19), ihre Ausrichtung (Kolosser 3,1-3) und ihr Ziel (Philipper 3,20) nicht irdischer Natur ist. Sie wissen sich dennoch in die Verantwortung gegenüber Staat und Gesellschaft gestellt und sind bereit, Bereiche des öffentlichen Lebens mitzugestalten, so wie es sie Jesus und die Apostel lehrten.

Aber Menschen, die Jesus Christus vertrauen und mit ihm leben, sich an ihm orientieren, brauchen ein Zuhause, einen Ort, an dem sie das Leben, Freud und Leid, mit Menschen gleicher Lebensausrichtung teilen können. Christen brauchen einander, um gemeinsam den Auftrag Jesu zur Mission und Diakonie und Anleitung in die Nachfolge Jesu wahrnehmen zu können. Sie brauchen einander, um sich gegenseitig zu ermuntern und zu ermahnen, zu korrigieren und Korrektur zu erfahren, um zu helfen und geholfen zu bekommen, um den Alltag miteinander zu teilen und im Glauben einander weiterzuhelfen.

So sehr Christen, die Gemeinde nach Jesu eigenen Worten auf der einen Seite "das Salz der Erde" (Matthäus 5,13) sind, also jeder Christ an seinem Platz als ein Salzkorn "seinen Mann stehen" soll, so sehr braucht die Gemeinde Jesu den "Salzklumpen", das Gemeinsame, Verbindende, um den Einzelnen für seinen Auftrag im Alltag auszurüsten.